Urlaub im All

Der Klimawandel ist eines der dringlichsten Themen unserer Zeit. Doch scheint in den letzten Jahren ein neuer Weltlauf um spektakuläre Schlagzeilen bei Weltraummissionen begonnen zu haben. Länder wollen die ersten Spuren auf dem Mars hinterlassen. Und die reichsten Menschen der Welt möchten so viele wohlhabende Menschen wie möglich zu Weltraumtouristen machen.

Vorbereitung

Folgende Dinge werden bereitgestellt:

• Großes Plakat oder Flipchartpapier und Stifte für Brainstorming
• Zettel und Stifte für die Auswertung
• Zitate (s. unten) auf Zettel drucken / schreiben

Informationen zur Klimabilanz des Weltraumtourismus sind im Internet (Suchwort Weltraumtourismus, Klima) zu finden. Hier findet sich ein interessanter Beitrag.

Durchführung

Einstieg: Um aufs Thema einzustimmen, können aktuelle Schlagzeilen zu Marsmissionen und Weltraumtourismus im Raum aufgehängt werden. Dies kann auf Plakaten geschehen, so dass TN Kommentare abgeben können.

Positionierungsspiel: Die TN sollen sich zu den folgenden Aussagen positionieren. Hierfür werden Zettel mit „Ja“ und „Nein“ aufgehängt, die TN stellen sich dann zu ihrer Antwort:

• Ich würde gerne auf den Mars fliegen.
• Das Weltall muss erforscht werden – vielleicht gibt es irgendwo anders noch Leben.
• Wer Lust hat, sollte auf andere Planeten fliegen können.
• Ich würde mich gerne mal schwerelos fühlen.
• Raketenstarts sind umweltschädlich und sollten nicht mehr stattfinden.
• Die Erforschung des Weltalls ist wichtig – Weltraumtourismus dagegen nicht.

Während des Spiels können einzelne Teilnehmer*innen zu ihrer Meinung interviewt werden.

Aufgabe zu Pro und Contra:  Überlegt Argumente für und gegen Raketenstarts. Fertigt dafür eine Tabelle an (mit Hilfe von Hintergrundinformationen). Sammelt die Argumente und bewertet sie: Welche Argumente leuchten euch ein, welche findet ihr am wichtigsten? Berücksichtigt dabei auch den Klimaschutz: Wie sind Raketenstarts aus dieser Sicht zu bewerten? Auf der einen Seite können die Emissionen dem Klima schaden, auf der anderen Seite sind Erkenntnisse und Innovationen aus der Raumfahrt dem Klimaschutz vielleicht dienlich.

Diskussion anhand von Zitaten: In Kleingruppen sammeln sich die TN um die folgenden Zitate (vorher ausdrucken/aufschreiben). Die Kleingruppen sollen sich mit den Zitaten beschäftigen und die damit verbundenen Fragen beantworten. Im anschließenden Plenum gibt ein TN aus jeder Gruppe den anderen Anteil an den Gedanken.

• Der erste Mensch im Weltraum, Juri Gagarin, sagte nach seiner Weltumrundung: „Gott habe ich dort oben nicht gefunden.“ Was würdest du ihm darauf antworten?
• „Milliardäre, die ins All fliegen, sind kein Zeichen von Fortschritt. Es ist ein Zeichen grotesker Ungleichheit, die es wenigen Auserwählten erlaubt, die Erde zu verlassen, während der Rest der Menschheit leidet.“ (Robert Reich, ehemaliger US-Arbeitsminister, bei Twitter am 15. Juli 2021). Wie würdest du diesen Tweet kommentieren?
• 1. Mose 1,28: „Und Gott segnete sie und gab ihnen den Auftrag: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz. Herrscht über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und über alle Tiere auf der Erde.“ Was hat dieser Satz aus der Schöpfungserzählung mit dem Thema „Raketenstarts“ zu tun und wie deutest du ihn?
• „Wer auf dem Mond gewesen ist, für den gibt es auf der Erde keine Ziele mehr.“ Zitat von Edwin „Buzz“ Aldrin, nach Neil Armstrong der zweite Mensch auf dem Mond. Nach der Apollo-11-Mission fiel Aldrin durch Alkoholexzesse und Scheidungen auf. Er geriet in tiefe Depressionen und beschrieb diese Zeit als „Melancholie der erfüllten Aufgabe“. Was hältst du von diesem Satz? Was sind denn wichtige Ziele für das Leben?

Alternative: Als die biblischen Texte verfasst wurden, lagen Weltraumreisen noch in ganz ferner Zukunft. Doch auch damals machten sich die Menschen Gedanken über das Weltall und ihren Platz im Universum. Hier sind drei Aussagen aus der Bibel.

• Ps 90,2: Noch bevor die Berge erschaffen wurden, bevor du die Erde und das Weltall schufst, warst du, Gott, du bist ohne Anfang und ohne Ende.
• Offenbarung 21,1: Johannes sagt: Und ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen, und das Meer ist nicht mehr.
• 1. Mose 1,28: Und Gott segnete sie und gab ihnen den Auftrag: Seid fruchtbar und vermehrt euch, bevölkert die Erde und nehmt sie in Besitz. Herrscht über die Fische im Meer, die Vögel in der Luft und über alle Tiere auf der Erde.

Diskutiert gemeinsam: Welcher Bibelvers irritiert euch am meisten – und welchen findet ihr am interessantesten? Was haben euch die Verse heute zu sagen?

Abschluss

Zur Ergebnissicherung können die Teilnehmer*innen einen Slogan gestalten, der die persönliche Sicht auf Weltraumflüge darstellt, eventuell verknüpft mit einem (Bibel-)Zitat oder einer Liedzeile.