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People with banners protest as part of a climate change march
Zeit
60 - 90 Minuten
Alter
14 - 21 Jahre
Material
Abspielmöglichkeit für Internet-Video, Sand, Playmobilfiguren, Holztiere
Kategorie
Wärme und Wandel

Die Erde hat Fieber

Vorbereitung

  • Es wird eine Abspielmöglichkeit für eine Reportage aus dem Internet benötigt.
  • Sandkasten oder Sand auf einer Plane zum Gestalten. Zusätzlich Playmobilfiguren oder Holztiere.

Durchführung

Einführung: „Unsere Mutter Erde ist krank, sie hat hohes Fieber, das weiter steigt“ (Eckart von Hirschhausen).

Diskussionsrunde: Inwiefern hat unsere Erde Fieber? Woran merken wir das?

Mögliche Antworten: Naturkatastrophen, Anstieg des Meeresspiegels, Schmelzen des ewigen Eises …

Input für die Diskussion: Das Zitat von Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, geht weiter: „Unsere Mutter Erde ist krank, sie hat hohes Fieber, das weiter steigt. Wir sind als ihre Kinder existenziell darauf angewiesen, dass wir sauberes Wasser haben, saubere Luft, gesundes Essen und eine erträgliche Außentemperatur. Alle diese Dinge, die wir für selbstverständlich hielten, sind es nicht, und wir müssen uns jetzt mit diesen Themen auseinandersetzen. Wir müssen nicht ‚das Klima‘ oder ‚die Erde‘ retten – sondern uns! Die Erde kann gut ohne uns. Wir aber nicht ohne die Erde. Gesunde Menschen gibt es nur auf einem gesunden Planeten. So einfach. Es gibt keine ‚Umwelt‘, sondern nur eine Mitwelt. Oder haben Sie zu Hause Um-Bewohner?“ (aus einem Interview mit E. von Hirschhausen, )

Diskussionsfragen:

  • Welchen Beitrag können wir leisten, damit die Erde wieder gesund wird?
  • Welchen Unterschied macht es, ob wir von Umwelt oder Mitwelt sprechen?

Hintergrund: „Das politische Ziel ist es, die Erderwärmung zu begrenzen. Dabei wird 1,5° Celsius als kritische Grenze gesehen (#1komma5). Nach dem Weltklimarat sind wir bei einer globalen Erderwärmung von 1,2 bis 1,3° C – es steht auf der Kippe: Viele denken, ein Grad, zwei Grad, drei Grad, das macht keinen Unterschied. Als Arzt kann ich ihnen sagen, es macht einen großen Unterschied, ob ich 41 Grad oder 43 Grad Fieber habe. Das eine ist mit dem Leben vereinbar. Das andere nicht.“ (Eckart von Hirschhausen, Arzt und Wissenschaftsjournalist, März 2019)

Überleitung zum Thema Versteppung: Das Thema Versteppung hat unmittelbar mit der Erderwärmung zu tun – kommt aber bisher nur sehr wenig vor. Die folgende Reportage der Deutschen Welle (Dauer 26 Minuten) „Wo die Wüste wächst – Klimawandel in Rumänien” gibt einen guten Einstieg in das Thema Hitze und Versteppung. (Um die Dokumentation zu kürzen, kann auch nur ein Ausschnitt bis Minute 17:32 gezeigt werden).

Persönliche Reflexion der Dokumentation: In der Mitte liegen mehrere Karteikarten mit Satzanfängen darauf. In einer Gesprächsrunde soll jede*r einen der Sätze vervollständigen:

  • Ich habe mitgenommen …
  • Ich möchte jetzt hier aktiv werden ...
  • Das macht mich wütend …
  • Politik müsste …
  • Meine Hoffnung liegt auf ...
  • Das möchte ich noch einmal betonen ...
  • Ich wurde überrascht von …
  • Damit komme ich gar nicht zurecht …

Hier könnte ein Hinweis auf die Nähe des Geschehens sinnvoll sein. Sowohl Rumänien als auch Spanien und Portugal sind betroffen, ebenso Teile Brandenburgs ... (siehe Anhang).

Gespräch über die Dokumentation: 

  • Welche Gründe für die Bildung von Wüsten werden genannt? 
    Im Film genannte Gründe: Illegale Müllhalden, Abholzung, Kohlekraftwerke, Trockenlegung von Seen. Folgendes Fazit wird daraus gezogen: Die rücksichtslose Agrarpolitik der Vergangenheit und der Klimawandel treiben die Wüstenbildung voran.
  • Könnt ihr euch weitere Gründe vorstellen? Welche könnten das sein?

Mögliche Antworten: Überweidung, steigender Wasserverbrauch (ungerechte Verteilung), Brandrodung, intensive Landwirtschaft (Auslaugen der Böden), Waldbrände.

Was wird in Rumänien dagegen getan? Antworten aus dem Film:

  • Es werden Wälder angepflanzt. Beginnend mit anspruchslosen Akazien, folgen später heimische Pflanzen.
  • Vorgehen gegen die Müllmafia.
  • Die Sandböden werden so effektiv wie möglich genutzt. Möglich ist der Anbau von Melonen. Die Forschung sucht nach Pflanzen, die mit dem dürren Klima zurechtkommen.
  • Renaturierung der Seenlandschaft.

Aktion: Ab in die Sandkiste oder an den Strand! Und falls beides nicht da ist: Mit Sand gefüllte Kisten oder große Stoff- bzw. Plastikbahnen mit einem Haufen Sand darauf tun es auch. Stellt das Thema Versteppung als Sandbild mit Playmobilfiguren und/oder Holztieren dar und macht Fotos. Die Bilder können auf die Gefahren hinweisen oder die Situation darstellen. Verbindet eure Fotos mit passenden Slogans und teilt sie mit der Öffentlichkeit – z. B. im Gemeindehaus, auf Social Media, im Gemeinde-Newsletter o. ä.

Varianten

Vielleicht kann eine Aktion folgen, die auf das Thema Wassersparen hinweist und zu einem bewussten Umgang mit Wasser motiviert? Mehr Infos unter https://www.nachhaltiger-warenkorb.de/einfach-wasser-sparen/  

Auswertung

Konkrete Handlungsideen, die der Versteppung entgegenwirken:

  • Örtliche Baumpflanzaktion unterstützen oder initiieren.
  • Auf den eigenen Wasserhaushalt achten (beim Einkauf von Kleidung und Lebensmitteln ebenso wie beim Verbrauch durch Duschen, Rasen bewässern etc. Mehr Infos
  • Spendenaktion für "Satt statt Dürre"

Tipps für Mitarbeiter*innen

Andachtsidee: Wüsten(-zeiten) in der Bibel